Die 20.000 € Klage

Martin ist Fuhrparkleiter eines mittelständischen Transportunternehmens aus dem Schwarzwald. Nach einer 20.000€ Klage beschließt er seine Führerscheinverwaltung zu digitalisieren.

Martin, 34 Jahre ist Fuhrparkleiter eines mittelständischen Transportunternehmens aus dem Schwarzwald. Als langjähriger Mitarbeiter kennt er alle Prozesse des Unternehmens und vor allem „seinen“ Fuhrpark wie seine Westentasche.

Es ist Mittwoch morgens, wie fast jeden Tag betritt Martin um kurz nach 8:00 Uhr die Firma. Im Büro riecht es angenehm nach frischem Kaffee und die Morgensonne erleuchtet die Räume in goldenem Licht. Martin setzt sich an seinen Schreibtisch und beginnt damit, einige Mails zu checken.

Der Vormittag verlief bisher ziemlich ruhig, es ist fast Mittag und Martin freut sich auf das Mittagessen. Plötzlich kommt sein Chef in das Büro gestürmt und ist sichtlich aufgebracht: „Wie konnte das passieren, was haben Sie denn da wieder verschlafen?“.

Nach einer mehr oder weniger kurzen Wutrede knallt sein Chef Martin einen Brief auf den Schreibtisch. Martin staunt nicht schlecht, als er eine Summe von 20.000€ liest und darüber „Sie haben sich nach § 21 Abs. 1 Nr. 2 StVG als Halter des Fahrzeugs XX-XX-XXX strafbar gemacht…“. Weiter unten im Text wird erläutert, dass ein Fahrer des Unternehmens in eine Polizeikontrolle geraten ist, bei welcher festgestellt wurde, dass der Führerschein dieses Fahrers seit einem halben Jahr nicht mehr gültig ist.

Martin konnte sich das zuerst nicht erklären, denn er pflegte sein Ordnersystem immer sehr sorgfältig, jeder Fahrer hatte einen eigenen Ordner, in dem alle notwendigen Unterlagen abgeheftet wurden. Was er allerdings nicht gemacht hatte war eine regelmäßige Kontrolle der Fahrer. So wurde lediglich ein neuer Fahrer angelegt und die bereits bestehenden unregelmäßig alle 1-2 Jahre kontrolliert. Anstehende Modulschulungen wurden meist erst kurz vor der Erneuerung des Führerscheins durchgeführt, da alles Weitere einen zu hohen Verwaltungsaufwand dargestellt hätte.

Nach diesem unerfreulichen Ereignis beschloss Martin die gesamte Führerscheinverwaltung zu digitalisieren, um diese einfacher handhaben zu können. Neben dem Effekt, dass er nun einen größeren Planungshorizont der anstehenden Modulschulungen hat und zudem an die regelmäßigen Kontrollen erinnert wird, freut sich auch sein Chef, denn Martin benötigt nun deutlich weniger Zeit für die gesamte Verwaltung und hat somit mehr Zeit für die Dinge, die Umsatz bringen.

Diese fiktive Geschichte ist so zwar nicht passiert, spiegelt allerdings leider eine häufige Realität in vielen Unternehmen wider. Führerscheinverwaltung wird oft aus Zeitgründen nicht ausreichend erledigt, wodurch gefährliche Lücken entstehen können. Dadurch drohen dem Halter hohe Geldstrafen und sogar Freiheitsstrafen von bis zu einem Jahr. Lesen Sie hier genauer, was die Halterpflicht in ihrem Unternehmen bedeutet.